Wie auch in der Humanmedizin können Kräuter bei Hunden zur Linderung oder Heilung von Krankheiten eingesetzt werden. Die folgende Aufstellung ist nicht vollständig. Ich habe mich für die bekanntesten und gängig zu besorgeneden Kräuter entschieden. Allerdings sollte bei der Dosierung vorsichtig vorgegangen werden: wie bei allen Heilmitteln kann es zu Überdosierungen oder Nebenwirkungen kommen. Die genaue Anwendung hängt immer vom eigenen Hund ab und gilt nicht pauschal für alle Hunde. Du erhälst einen Überblick, welches Kraut bei welchen Beschwerden helfen kann. Genaue Dossierungsempfehlungen bieten Onlinehändler, die diese Kräuter verkaufen. Am Ende der Seite findest Du die entsprechenden Links.
Das Ackerschachtelhalm-Kraut ist vielseitig verwendbar. Der hohe Anteil an Kieselsäure stärkt den körpereigenen Stoffwechsel des Bindegewebes. Es kräftigt die phys. Funktionen von Knochen, der Lungen und Bronchen. Weiter stärkt es Knorpel, Sehnen, Bänder und auch die Haut. Es stärkt insgesamt den Bewegungsapparat des Hundes.
Die Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalms stärken die natürliche Spülung- und Selbstreinigung der Harnwege. Aber Achtung: das Kraut wirkt stark entwässernd und es ist notwendig, immer genügend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.
Angelikawurzel oder auch Engelwurz genannt findet Anwendung zur Förderung von Verdauungsfunktionen. Es regt die Produktion von Verdauungssäften wie Speichel, Magensaft und Gallenflüssigkeit an. Somit wirkt es appetitanregend.
Allerdings ist die Anwendung immer nur als Kur und max. für 8 Wochen in kleinen Dosen vorzunehmen. Längere Anwendungen können sich ins Gegenteil umkehren und dem Hund schaden. Bitte sammeln Sie dieses Kraut nicht selbst, es ist sehr leicht mit dem Wasser- oder Gefleckten Schierling zu verwechseln – diese sind hochgiftige Doldengewächse.
Bei Problemen mit Lunge und Bronchen helfen Anissamen zuverlässig. Zusätzlich stärkt Anis bei Hunden die körpereigene Tätigkeit von Magen und Darm. Es entspannt die Darmwandmuskulatur. Fenchel, Kümmel und Anis zusammen angewendet ist ein altbewährtes Mittel bei Verdauungsproblemen. Doch Achtung: Anis enthält ein Allergen – bitte daher erst alleine Testen. Anissamen sollten nie länger als 8 Wochen gefüttert werden.
Die Baldrianwurzel kann Hunden helfen, geplante Stress-Situationen ruhiger zu erleben. Wer seinen Hund helfen möchte, z. B. Silvester entspannt zu bleiben, sollte bereits rechtzeitig beginnen, denn erst nach 14 Tagen entfaltet Baldrianwurz seine Wirkung.
Der Geschmack (Baldrianwurzel ist auch als Stinkwurz bekannt) ist sehr gewöhnungsbedürftig. Die Menge sollte anfangs sehr gering sein und dann auf die benötigte Menge gesteigert werden.
Aber Achtung: Baldrianwurz in zu hoher Dosis führt zu Mattigkeit und kann allergische Reaktionen auslösen (Öle). Bitte Baldrian – unabhängig von der Darreichungsform (Tee, getrocknet oder als Tropfen) nur in Absprache mit dem Arzt geben. Eine Einnahme langer als 12 Wochen ist nicht empfehlenswert.
Wie auch Baldrian hat Basilikum (Kraut - getrocknet und gerebelt) eine ausgleichende Wirkung - allerdings nicht im Ausmaß wie Baldrian. Der Magen wird beruhigt und die körpereigene Darmflora angeregt. Da Basilikum für Hunde sehr stark riecht, sollte auch hier mit sehr kleinen Dosen angefangen werden. Das Kraut sollte allerdings nie länger als 8 Wochen angewendet werden.
Was ist das eigentlich? Hefe besteht aus einem einzelligen Pilz, uns allen auch bekannt als Backhefe. Bierhefe entstand und entsteht als Nebenprodukt der Bierindustrie. Heute wird Bierhefe für Tierfutter allerding in einem eigenen Prozess gewonnen. Bierhefe unterscheidet sich von Backhefe insoweit, dass alle Hefezellen getrocknet und abgetötet sind. D. H. es finden keine Gärprozesse im Magen oder Darm des Hundes statt. Die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben aber weitestgehend erhalten. Als natürlicher Lieferant der B-Vitamine, essenziellen Aminosäuren und einer großen Zahl an Mineralstoffen ist die Bierhefe ein Booster für Haut, Bindegewebe und Fell (enthält Biotin und Zink – die Basis für Keratin und Kollagen)
Im Darmbereich kann Bierhefe bei der Verdauung helfen: ß-Glucane und Mannanoligosaccharide (MOS) sind Zucker, die in den Zellwänden der Bierhefe-Zellen vorkommen. Diese Zucker sind eine wertvolle Stütze für das gesamte Immunsystem. Die Zucker sind außerdem präbiotisch und unterstützen so nachhaltig die natürliche Darmflora Ihres Hundes.
Durch die Unterstützung der Darmflora und der Haut wird der Hund auch für vielen Parasiten unattraktiv.
Bitte verwende nie frische Hefe oder Backhefe beim Hund: dieses sind Lebendkulturen und können schwere Verdauungsprobleme (Aufgasen) beim Hund verursachen.
Brennnesseln sind ein altbewährtes Heilmittel, auch für Hunde, und können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden. Neben Eiweiß, Mineralstoffen, Vitaminen ist sie reich an Spurenelementen.
Brennnesselkraut wird traditionell eingesetzt zur Unterstützung der Harnwege, zur Reinigung/Entgiftung des Körpers sowie bei rheumatischen Erkrankungen und Gelenkentzündungen.
Auch die Samen der Brennessel haben viel zu bieten: Mit Vitaminen und Mineralstoffen, Proteinen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bieten Brennnesselsamen Ihrem Hund ein Extra an wertvollen Nährstoffen. Ideal für ältere Hunde.
Reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bietet die Brunnkresse breite Anwendungsmöglichkeiten. Der Appetit wird ebenso wie die Atemwege und Verdauungsfunktionen gestärkt. Durch den hohen Gehalt an Vitamin C und Schwefel unterstützt es auch die Gelenke, Sehnen und Bänder. Das Spurenelement Zink ist wertvoll. Es pflegt von innen und kann auch zur äußeren Fellpflege verwendet werden.
Diese Wurzel stärkt neben den Atemwegen vor allem die natürliche Magenfunktion. Eibisch reguliert den Magensäure-Haushalt und stärkt damit die Selbstschutzfunktion, z. B. gegen Magensäure. Weiter stärkt es die natürlich Funktion der Schleimhäute im Maul und in den Atemwege
Blätter des Eukalyputs helfen beim Abtransport von Schleim aus Lungen und Atemwegen. Aber Achtung: Magenempfindliche Hunde sollten das Kraut nicht bekommen. Eine weitere Wirkung von Eukalyptus ist das Fernhalten von Insekten/Parasiten. Als Sud hergestellt und von außen (evtl. in Verbindung mit anderen Kräutern) leicht aufgesprüht kann es helfen, lästige Stiche zu vermeiden.
Die verdauungsfördernde Wirkung des Fenchels ist hinreichend bekannt. Die Samen sind reich an Ölen, Proteinen und Kohlehydraten. Leicht zerstoßen stärken diese im Futter neben dem Verdauungstrakt auch die Atemwege. Es entspannt den Darm und hilft hilft bei der Verdauung, z. B. bei der Aufnahme von Nährstoffen oder Abtransport von Schadstoffen. Der Abbau von Schleim in den Atemwegen wird unterstützt.
Flohsamen sind reich an Ballaststoffen und Schleimstoffen. Sie sind, wie auch die Schalen, Aufquellmeister, was sie so wertvoll macht. Sie stärken die normale Regulationsfunktion der Kotkonsistenz und erhöhen so das Kotvolumen. Gerade Hunde, die Probleme mit der Selbstentleerung der Analdrüse haben, erhalten so wertvolle Unterstützung. Weiter stärkten die Ballaststoffe die nützlichen Darmbakterien und unterstützen somit auch die Darmflora.
Das Kraut unterstützt, wie der Name es schon sagt, vor allem weibliche - auch bei Hunden. Hündinnen hilft dieses Kraut entspannt durch die Läufigkeit. Das Kraut unterstützt nutritiv Hormone bzw. den Hormonhaushalt. Doch Achtung: es sollte nicht zu lange genommen werden. Das Kraut ist gerbstoffreich. Es unterstützt die Schleimhäute in Magen und Darm in der eigenen Barrierefunktion. Durch die Wasserresorption hilft es Hunden, die sehr weichen Kot haben zu festerem Kot.
Gänseblümchen sind kleine Blüten mit großer Wirkung: Alleine, oder in einer Mischung z. B. mit Süßholz oder Fenchel, unterstützen sie die Atemwege.
Aber auch der gesamte Stoffwechsel wird unterstützt und angeregt. Alleine oder in Verbindung mit Löwenzahn, Scharfgarbe und Mariendiestel wird der gesamte Metabolismus gefördert. Es fördert somit Haut und Gelenke.
Hier habe ich bereits einen eigenen Beitrag auf meiner Homepage, siehe Hagebutten
Hanf bzw. Hanfsamen finden schon sehr lange Anwendung in der Naturmedizin. Jede Menge Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe sowie essentielle Fettsäuren werden jede Hundemahlzeit auf.
Sie zählen zu den Ölfrüchten – mit essentiellen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren. Die Fettsäuren nähren Herz und Kreislauf, das Nervensystem sowie Haut und Fell.
Sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und eigenen sich ideal als Einzelfuttermittel (bitte nicht länger als 4 Wochen füttern) im BARF-Menü.
Hanf eignet sich ideal als Zusatz während des Fellwechsels. Auch bei älteren Hunden hilft Hanf, wenn eine schnelle Extraportion an wertvollen Nährstoffen benötigt wird.
Hier kannst Du die Kräuter beziehen:
https://www.krauterie.de/
https://www.futter-fundgrube.de/barf-futterergaenzungen/kraeuter/
https://www.siegtal-naturrohstoffe.de/